„Hut ab“ vor der Leistung von Chor, Sopran und Dirigent

Duisburg (RP) Rumeln Jetzt besteht kein Zweifel mehr, der Frühling ist da. Der Männer- und Frauenchor Rumeln 1877 hat sein jährliches Frühlingskonzert im Rumelner Schul- und Kulturzentrum absolviert, mit seinem die Sänger wie das Publikum unermüdlich motivierenden Chordirektor Axel Quast, mit dem außerordentlich versierten Pianisten Dirk Wedmann und nicht zuletzt mit der hier schon bewährten, wunderbar schlackenlos klingenden Sopranistin Sonja Mäsing.
Da durften natürlich nicht Werke des vor 200 Jahren geborenen Felix Mendelssohn Bartholdy und des im selben Jahr verstorbenen Joseph Haydn fehlen. Frühlingshaft ist deren Musik allemal.

Jederzeit voller Chorklang

Der Chor bewies gleich zu Beginn in Mendelssohns beliebten Eichendorff-Vertonungen „Abschied vom Walde (Oh Täler weit, oh Höhen)“ und „Morgengebet“ sowie in Haydns ironischer „Harmonie in der Ehe“, welch großartige Arbeit Axel Quast in den vergangenen zehn Jahren geleistet hat. Zwar war der Amateur-Chor mit 23 Damen und gerade mal neun Herren angetreten. Doch der Dirigent sorgte jederzeit für einen soliden Chorklang, entsprechend der komponierten Stücke – da kann man den Hut ziehen.

Arien und leichte Muse

Sonja Mäsing, entspricht ziemlich genau einem lyrischen Sopran-Ideal. Bei ihr klingen nicht nur die Arie „Auf starkem Fittiche schwinget sich der Adler stolz“ aus Haydns „Schöpfung“ und Frühlingslieder von Mendelssohn absolut makellos und geschmackssicher, sondern auch die Operetten-Arien „Ich danke für die Huldigung“ und „Liebe, du Himmel auf Erden“ von Franz Lehár.

Gleichfalls nicht fehlen durfte in der Aula des Albert-Einstein-Gymnasiums die mehr „leichte“ Muse, etwa die adriatisch helle „Marina“ des unvergessenen Arnold Kempkens (1923-2001). Als Überraschung führten Axel Quast und Dirk Wedmann den Kopfsatz aus der Sonate D-Dur für Klavier zu vier Händen KV 381 von Wolfgang Amadeus Mozart auf.

Zwei der Zugaben kann man nur als sensationell bezeichnen: die Miniatur-Arie „O mio babbino caro“ aus der Oper „Gianni Schicchi“ von Giacomo Puccini und der Revolutions-Chor aus dem Musical „Les Misérables“ von Claude-Michel Schönberg.

VON INGO HODDICK, RP 21.04.09

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